Zitate von Prof. Gustav Peichl
Ein bekanntes Zitat von Prof. Gustav Peichl:
Am Tag der Entscheidung, 1967, warteten wir in der Argentinierstraße auf die Entscheidung, wer wird Generalintendant nach dem Volksbegehren. Um circa 17 Uhr, wir waren in einer Wohnung dort in der Argentinierstraße, kam die Meldung: Gerd Bacher ist gewählt worden. So, Chefredakteure und Redakteure sind also schreckliche Menschen, die haben mich dort angerufen beziehungsweise waren dabei und sagen: "So, jetzt, für morgen für die Presse eine Karikatur." Was macht der Zeichner? Ich bin dort gestanden, hab' durchs Fenster geblickt und auf der Gegenseite in der Argentinierstraße war ein großes Plakat: "Tu' den Tiger in den Tank. Esso." Jetzt hab' ich mir gedacht: Ha, so was mach ich, den Gerd Bacher: Tu' den Tiger in den Kasten, ORF-Kasten, wo die Koalitionszwillinge drinnen waren, ÖVP, SPÖ. Und so hab' ich also einen Tiger gezeichnet, der in den Kasten hineingeht. Und das war der Tiger, die Geburt des Tigers. (Die Karikatur von Gustav Peichl vom 10. 3. 1967 verknappte symbolhaft die Persönlichkeit Bachers, der zum meistkarikierten Nichtpolitiker Österreichs wurde).
Informationen über Prof. Gustav Peichl
Architekt, Holzmeister-Schüler, "Vater" der ORF-Landesstudios, Bundeskunsthalle/Bonn, Städelmuseum/Frankfurt, Kindergarten des Deutschen Bundestages/Bonn, Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur/1971, Karikaturist (Österreich, 1928 - 2019).
Prof. Gustav Peichl · Geburtsdatum · Sterbedatum
Prof. Gustav Peichl wäre heute 96 Jahre, 6 Monate, 3 Tage oder 35.251 Tage alt.
Geboren am 18.03.1928 in Wien
Gestorben am 17.11.2019 in Wien
Sternzeichen: ♓ Fische
Unbekannt
Weitere 30 Zitate von Prof. Gustav Peichl
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Ich habe mit dem Zeitgeist nichts am Hut. Heute ist mehr die Computer- und Steckdosenkunst. Wenn man den Stecker herauszieht, ist die Kunst weg.
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Ich kenne Werner Faymann, seit er Stadtrat ist. So war er immer und wird er immer sein. Eine echte politische Persönlichkeit für das Land wird er nie.
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In den Schulen wird Kreativität leider überhaupt nicht gefördert. Alle zuständigen Minister hatten wenig Beziehung zur Kunst. Geografie, Mathematik: alles andere wird wichtiger genommen.
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In den Zwanziger- und Dreißigerjahren hat das Rote Wien großartige architektonische Leistungen vollbracht, nach dem Krieg gab es einen armseligen Gemeindebau, und heute herrscht Verhaberung. Die machen doch, was sie wollen.
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In der Politik geht es heute nur um Wirtschaft, Macht und Geld. Politiker würden mehr erreichen, wären sie sinnlicher. Sie sollten viel mehr mit Herz und Bauch und nicht so viel mit Ratio arbeiten. Mir ist Emotion viel lieber als Ratio.
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In einer Zeitung ist das Datum und die Karikatur die Wahrheit. Alles andere ist schwierig zu genießen.
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Ob ich schwierig bin? Schwierig? Keine Schwierigkeiten machen nur die Trotteln.
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Schön wäre es, wenn Emotion und Sinnlichkeit überwiegen würden. Das fehlt mir sehr deutlich in der EU. Europa wirkt auf mich so, als wenn Leute über einen Kaufvertrag verhandeln oder darüber, wie man möglichst viel Geld macht. Genau das spürt man an Europa, ich finde das nicht gut.
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Toleranz ist etwas sehr Schönes, sie muss aber von allen geübt werden. Einseitige Toleranz ist nicht machbar.
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Wenn niemand mehr zeichnen kann? Dann werden in allen Städten der Welt gleich aussehende Kisten gebaut. Kleider machen Leute, Architektur macht Städte.
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