Zitate von Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Ein bekanntes Zitat von Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi:
Der Theorie zufolge ist Kunst die Offenbarung eines Wesensmerkmals des menschlichen Geistes - Offenbarung des Schönen (das Wahre, das Gute und das Schöne bilden eine Dreiheit). Kunst ist Ausdruck des Endlichen im Unendlichen usw. usw., wie all dieser Humbug lautet, auf den man einen ordentlichen Schwätzer nur hinzulenken braucht, um ihm Gesprächsstoff bis zum Abend zu liefern. All das klingt sehr erhaben und großartig, ist aber höchst verworren und läuft letztlich darauf hinaus, daß Kunst alles ist, was den Menschen Spaß macht. Und leider erweist es sich als völlig unmöglich, mit dieser Definition Kunst von Ballett, Kochkunst und der Tätigkeit eines Haarkünstlers abzugrenzen.
Informationen über Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Schriftsteller, "Sewastopol", "Krieg und Frieden", "Anna Karenina", "Wieviel Erde braucht der Mensch?", "Wo Liebe ist, da ist auch Gott", "Vater Sergius" (Russland, 1828 - 1910).
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi · Geburtsdatum · Sterbedatum
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi wäre heute 196 Jahre, 0 Monate, 12 Tage oder 71.600 Tage alt.
Geboren am 09.09.1828 in Jasnaja Polijana bei Tula
Gestorben am 20.11.1910 in Astapowo
Sternzeichen: ♍ Jungfrau
Unbekannt
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Die neue Geschichte gleicht einem tauben Menschen, der Antworten auf Fragen gibt, die man gar nicht an ihn richtet.
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Die öffentlichen Institutionen befinden sich in der Hand der Männer, die öffentliche Meinung in der Hand der Frauen. Und die öffentliche Meinung ist millionenfach stärker als alle Gesetze und Armeen.
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Die Polizeibehörde trifft ihre umsichtigen Maßnahmen. Sie überwacht und regelt das Leben der Freudenhäuser und schützt die Ausschweifungen der Gymnasiasten. Besoldete Ärzte tragen Sorge dafür. Somit ist alles aufs Beste bestellt. Sie behaupten, die Ausschweifung sei der Gesundheit zuträglich, und sie achten darauf, daß die Ausschweifung ihren wohl geregelten, geordneten Gang nehme.
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Die Rührung und Begeisterung, die wir beim Betrachten der Natur empfinden, ist eine Erinnerung an die Zeit, da wir Tiere, Bäume, Blumen und Erde waren. Genauer: das Wissen um unser Einssein mit allem, was die Zeit vor uns verborgen hält.
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Die schwierigen Beziehungen des Mannes zum Weibe oder umgekehrt kann nur ein demütiges Leben lösen, wie einen Knoten, bei dem man jeden Faden und jede Verschlingung verfolgen muß.
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Die Sklaven wurden abgeschafft - die Dokumente über den Besitz von Sklaven -; trotzdem wechseln wir nicht nur täglich die Wäsche, nehmen Bäder, fahren in Equipagen umher, essen zu Mittag fünf Gerichte, wohnen in zehn Zimmern und dergleichen mehr - alles Dinge, die ohne Sklaven nicht getan werden können. Erstaunlich einleuchtend, aber niemand sieht es.
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Die Sozialisten werden nie imstande sein, Armut und Ungerechtigkeit und die Ungleichheit der Begabungen zu beseitigen. Der Gescheitere und Stärkere wird immer den Dümmeren und Schwächeren ausnutzen.
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Die Stärke liegt im arbeitenden Volk. Wenn es sein Joch trägt, dann nur, weil es hypnotisiert ist. Und nur darauf kommt es eben an - diese Hypnose zu zerstören.
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Die Strafe ist ein Begriff, aus dem die Menschheit herauszuwachsen beginnt.
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Die Sünde des Reichtums besteht, abgesehen von der Nutznießung fremder Arbeit, auch darin, daß er Neid und Mißgunst weckt.
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Die Tränen der Gekränkten fallen nicht daneben. Sie fallen immer auf das Haupt des Schuldigen.
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Die Träume sind in Wahrheit Augenblicke des Erwachens. In diesen Augenblicken sehen wir das Leben außerhalb der Zeit, sehen alles, was zeitlich getrennt ist, in einem Punkt; erkennen das Wesen unseres Lebens - den Grad seiner Reife.
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Die unvorteilhafteste menschliche Ordnung ist die, bei der jeder nur für sich selbst arbeitet, nur sich allein schützt und versorgt. Ich glaube, wäre dies so, und gäbe es nicht Gruppen, zumindest die Familie, wo die Menschen für andere arbeiten, sie könnten nicht existieren.
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Die Vernunft drückt das Gesetz der Notwendigkeit aus, das Bewußtsein das Wesen der Freiheit.